Wie lang sollte das Exposé für meine Bachelor- oder Masterarbeit sein? Und was mache ich, wenn es zu lang oder zu kurz ist? Wie kann ich es kürzen oder Seiten füllen?
Wie lang sollte ein Kurzexposé sein?
Ein Kurzexposé wird z. B. oft verlangt, um Dich mit einem Themenvorschlag zu „bewerben“. Wenn nicht anders angegeben, bringst Du Deine Idee dabei auf 1-1,5 Seiten auf den Punkt.
Wie lang sollte ein „normales“ Exposé sein?
Schau erstmal, ob es von Deiner Betreuung, vom Lehrstuhl, vom Institut oder der Fakultät einen Angabe dazu gibt, wie lang das Exposé sein sollte, und halte Dich nach Möglichkeit an diese Vorgabe.
Und wenn es keine offizielle Vorgabe gibt?
Dann sind 5-10% der Seitenzahl der späteren Abschlussarbeit eine gute Richtschnur. Wenn Du nicht weißt, wie lang die Arbeit sein darf, schau mal in die Prüfungs- oder Studienordnung oder frage beim Prüfungsamt nach.
Du kannst auch Deine Betreuung fragen, wie lang das Exposé sein sollte/darf – vielleicht mit einem eigenen Vorschlag.
Was tun, wenn Dein Exposé zu lang oder zu kurz ist?
Vielleicht überschreitet Dein Exposé die maximale Seitenzahl und Du weißt nicht, wie Du kürzen sollst. Oder Dein Exposé ist kürzer als gefordert und Du weißt nicht, was Du noch zusätzlich schreiben sollst.
Dann schick nicht einfach wortlos ein zu langes oder zu kurzes Exposé, aber schiebe die Einreichung auch nicht unnötig auf.
Du kannst dann erstmal schauen, ob Du wichtige Aspekte vergessen hast. Übliche Bestandteile eines Exposés sind:
- Deckblatt
- Einleitung/Relevanz
- Theoretischer Hintergrund
- Fragestellung
- ggf. Hypothesen (wenn die spätere Arbeit Hypothesen enthalten soll)
- methodische Vorgehensweise
- Auswertungsplan
- ggf. Fragen
- vorläufige Gliederung
- Zeitplan
- Literaturverzeichnis
Hol Dir auch Feedback dazu (z. B. von Kommiliton*innen oder im Rahmen eines Coachings), ob alles gut nachvollziehbar ist.
Kommunikation mit Deiner Betreuung
Schreib einfach entweder rechtzeitig vor der Einreichung oder begleitend zu Deinem angehängten Exposé eine kurze E-Mail an Deine Betreuung.
Textbeispiele für Mails an Deine Betreuung
„Mein Exposé ist … Seiten länger als gefordert und ich weiß leider nicht, wie ich es weiter kürzen soll. Soll ich es Ihnen trotzdem schicken?/Ich schicke es Ihnen dennoch im Anhang. Vielleicht haben Sie noch einen Tipp, wie ich es kürzen kann.“
oder
„Mein Exposé ist nur … Seiten lang und ich weiß leider nicht, was noch fehlt. Es enthält… Soll ich es Ihnen trotzdem schicken?/Ich schicke es Ihnen dennoch im Anhang. Vielleicht haben Sie einen Hinweis, was noch fehlt.“
So hat Deine Betreuung die Möglichkeit, Dir entweder noch einen Hinweis zu geben oder das OK für ein längeres/kürzeres Expose.
Auch ohne eine feste Vorgabe kannst Du Deine Betreuung „vorwarnen“, wenn Dein Exposé besonders kurz oder lang ist und Du nicht weißt, wie Du das anpassen kannst. So zeigst Du Eigeninitiative und Offenheit für Feedback.
Worauf es beim Schreiben des Exposés wirklich ankommt und wie Du am besten vorgehst, erfährst Du in diesem Video:
(Warum) Sollte ich ein Exposé schreiben?
Vielleicht verlangt die Betreuung deiner Abschlussarbeit, dass du ein Exposé einreichst oder möchte deine Fragen nur auf Basis eines Exposés beantworten. Auch wenn du kein Exposé einreichen musst, kann dieses Tool ein sinnvoller Startpunkt für deine Abschlussarbeit sein:
- Du bist gezwungen, zu einem frühen Zeitpunkt dein Vorhaben in Worte zu fassen und zu konkretisieren.
- Du lässt deine Betreuung (oder andere Menschen, die dir Feedback geben) an deinen konkreten Ideen und Gedanken teilhaben und kannst dadurch wertvolle Hinweise für die weitere Bearbeitung deines Themas bekommen.
Das Exposé als Reflexionstool
Du kannst Dein Exposé nutzen, um Deine Ideen zu Deinem Thema schriftlich festzuhalten und zu konkretisieren. Wenn du ein Exposé schreibst, musst du über bestimmte Punkte genauer nachzudenken und konkret auszuarbeiten, wie Du etwas umsetzen willst. Vielleicht hast Du bisher eine grobe Idee, z. B. „Ich möchte etwas zum Thema XY machen.“, „Ich möchte herausfinden, ob/wie…“ oder „Ich würde gerne mit Theory X/Methode Y arbeiten.“. Vielleicht sind auch einzelne Punkte bereits konkreter, während Du andere Aspekte bisher noch gar nicht bedacht hast. Die Struktur des Exposés hilft dir dabei, die Punkte, die für Dich schon klar sind, schriftlich festzuhalten und Dir für die noch offenen Punkten ganz konkret zu überlegen, wie Du das machen willst.
Damit Du das Exposé als Reflexionstool gut nutzen kannst, achte darauf, dass es wirklich als „Wegweiser“ oder „Rezept“ für die weiteren Schritte deiner Bachelor- oder Masterarbeit dienen kann. Überlege z. B., ob auch eine andere Person auf der Basis deiner Ausführungen wüsste, was konkret zu tun ist.
Das Exposé als Kommunikationstool
Nachdem Du für Dich niedergeschrieben hast, worum es in Deiner Arbeit gehen soll bzw. welche Fragestellung (und ggf. Hypothesen) Du mit welchen Mitteln untersuchen willst, kannst Du das Exposé nutzen, um mit anderen über Dein Vorhaben zu kommunizieren. Damit das möglich ist, achte darauf, dass Deine Ausführungen für andere gut nachvollziehbar sind und Du all deine Überlegungen, Begründungen usw. explizit machst (die meisten Menschen können nämlich keine Gedanken lesen).
Vielleicht bietet Deine Betreuung an, Rückmeldung zu Deinem Exposé zu geben (ruhig mal nachfragen, ob das möglich ist, auch wenn es nicht explizit gefordert wird). Dein Exposé dient dann als Gesprächsgrundlage und Deine Betreuung weiß, was du konkret planst. Sie kann Dir dann z. B. eine Rückmeldung geben, ob Du das Thema angemessen eingegrenzt hast und ob die geplante Vorgehensweise zur Beantwortung Deiner Fragestellung gut geeignet ist. Rückmeldungen zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Zitationsweise sind auf Basis des vergleichsweise kurzen Exposés oft ebenfalls schon möglich. Wenn ein Exposé vorliegt, kann Deine Betreuung auch viel konkreter auf Fragen eingehen, die Du zu diesem Zeitpunkt noch hast. Und es kann auch gut sein, dass Deine Betreuung einfach noch ein paar wertvolle Ideen beisteuert.
Wenn Deine Betreuung keine Rückmeldung zum Exposé anbietet, kann es trotzdem sinnvoll sein, eines zu schreiben. Du kannst dir auch z. B. von anderen Studierenden oder auch im Rahmen eines Coachings Rückmeldung zu deinem Exposé einholen: Schreibe ich verständlich? Ist klar, was ich vorhabe? Wird deutlich, warum die Fragestellung relevant ist? Ist ersichtlich, wie ich vorgehen will und warum die geplante Vorgehensweise sinnvoll ist? Zu solchen Fragen kannst du dir Rückmeldung holen, wenn Du Dir selbst unsicher bist.
Häufig gestellte Fragen
Deckblatt
Einleitung/Relevanz
Theoretischer Hintergrund
Fragestellung
ggf. Hypothesen (wenn die spätere Arbeit Hypothesen enthalten soll)
methodische Vorgehensweise
Auswertungsplan
ggf. Fragen
vorläufige Gliederung
Zeitplan
Literaturverzeichnis
Schau erstmal, ob es von Deiner Betreuung, vom Lehrstuhl, vom Institut oder der Fakultät einen Vorgabe dazu gibt. Sonst sind 5-10% der Seitenzahl der Abschlussarbeit eine gute Richtschnur.
Ein Kurzexposé wird z. B. oft verlangt, um Dich mit einem Themenvorschlag zu „bewerben“. Wenn nicht anders angegeben, bringst Du Deine Idee dabei auf 1-1,5 Seiten auf den Punkt.
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